NASSE RAUCHGASENTSCHWEFELUNG MIT KALK/KALKSTEINSCHLAMM

Merkmale

  • Entschwefelungseffizienzen von über 99 % sind erreichbar
  • Eine Verfügbarkeit von über 98 % kann erreicht werden
  • Standortunabhängiges Engineering
  • Marktfähiges Produkt
  • Unbegrenzter Teillastbetrieb
  • Methode mit den meisten Referenzen weltweit

Prozessschritte

Die wesentlichen Prozessschritte dieses Nassentschwefelungsverfahrens sind:

  • Absorbensvorbereitung und Dosierung
  • Entfernung von SOx (HCl, HF)
  • Entwässerung und Konditionierung des Produktes

Bei diesem Verfahren kann Kalkstein (CaCO3) oder Branntkalk (CaO) als Absorptionsmittel verwendet werden. Die Auswahl des Additivs, das trocken oder als Suspension zugegeben werden kann, erfolgt anhand der projektspezifischen Randbedingungen. Zur Entfernung von Schwefeloxiden (SOx) und anderen sauren Komponenten (HCl, HF) wird das Rauchgas in der Absorptionszone intensiv mit einer Suspension, die das Additiv enthält, in Kontakt gebracht. Dadurch wird eine größtmögliche Oberfläche für den Stoffaustausch zur Verfügung gestellt. In der Absorptionszone reagiert das SO2 aus dem Rauchgas mit dem Absorptionsmittel zu Calciumsulfit (CaSO3).

Die calciumsulfithaltige Kalksteinaufschlämmung wird im Absorbersumpf gesammelt. Der zur Reinigung der Rauchgase verwendete Kalkstein wird kontinuierlich in den Absorbersumpf nachdosiert, um die Reinigungsleistung des Absorbers konstant zu halten. Anschließend wird die Aufschlämmung erneut in die Absorptionszone gepumpt.

Durch Einblasen von Luft in den Absorbersumpf entsteht aus dem Calciumsulfit Gips, der als Schlammbestandteil aus dem Prozess ausgeschleust wird. Je nach Qualitätsanforderungen an das Endprodukt erfolgt eine Weiterbehandlung zu marktfähigem Gips.

Anlagenbau

In der nassen Rauchgasentschwefelung haben sich offene Sprühturmabsorber durchgesetzt, die in zwei Hauptzonen unterteilt sind. Diese sind die dem Rauchgas ausgesetzte Absorptionszone und der Absorbersumpf, in dem die Kalksteinschlämme aufgefangen und gesammelt werden. Um Ablagerungen im Absorbersumpf zu vermeiden, wird die Schlämme mittels Mischmechanismen suspendiert.

Das Rauchgas strömt oberhalb des Flüssigkeitsspiegels in den Absorber und durchläuft anschließend die Absorptionszone, die aus überlappenden Sprühebenen und einem Tropfenabscheider besteht.

Der aus dem Absorbersumpf abgesaugte Kalksteinschlamm wird im Gleich- und Gegenstrom durch die Sprühebenen fein versprüht. Die Anordnung der Düsen im Sprühturm ist entscheidend für die Abscheideleistung des Absorbers. Eine Strömungsoptimierung ist daher unerlässlich. Im Tropfenabscheider werden die vom Rauchgas aus der Absorptionszone mitgerissenen Tropfen dem Prozess wieder zugeführt. Am Austritt des Absorbers ist das Reingas gesättigt und kann direkt über einen Kühlturm oder einen Nasskamin abgeführt werden. Optional kann das Reingas erwärmt und einem Trockenkamin zugeführt werden.

Der aus dem Absorbersumpf entnommene Schlamm wird mittels Hydrozyklonen vorentwässert. Dieser vorkonzentrierte Schlamm wird in der Regel durch Filtration weiter entwässert. Das dabei gewonnene Wasser kann größtenteils wieder dem Absorber zugeführt werden. Ein geringer Anteil wird im Kreislaufprozess als Abwasserstrom abgeführt.

Die Rauchgasentschwefelung in Industrieanlagen, Kraftwerken oder Müllverbrennungsanlagen ist auf Düsen angewiesen, die einen präzisen Betrieb über einen langen Zeitraum gewährleisten und extrem aggressiven Umgebungsbedingungen standhalten. Lechler bietet mit seinen Düsensystemen professionelle und anwendungsorientierte Lösungen für Sprühwäscher bzw. Sprühabsorber sowie weitere Prozesse der Rauchgasentschwefelung (REA).

Nassentschwefelung

Abtrennung von Schwefeloxiden (SOx) und anderen sauren Komponenten (HCl, HF) durch Einspritzen einer Kalksuspension (Kalkstein oder Kalkwasser) in den Absorber.

Halbtrockene Entschwefelung

Durch Einspritzen von Kalkschlamm in den Sprühabsorber werden die Gase hauptsächlich von SOx, aber auch von anderen sauren Bestandteilen wie HCl und HF gereinigt.

Trockenentschwefelung

Kühlung und Befeuchtung des Rauchgases zur Unterstützung der SOx- und HCI-Abscheidung im zirkulierenden Trockenwäscher (CDS).


Veröffentlichungszeit: 12. März 2019
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