Siliziumkarbid verhält sich fast wie Diamant. Es ist nicht nur das leichteste, sondern auch das härteste Keramikmaterial und besitzt eine ausgezeichnete Wärmeleitfähigkeit, eine geringe Wärmeausdehnung und ist sehr beständig gegen Säuren und Laugen.
Bei Siliciumcarbid-Keramiken bleiben die Materialeigenschaften bis zu Temperaturen über 1400 °C konstant. Der hohe Elastizitätsmodul (> 400 GPa) gewährleistet eine ausgezeichnete Dimensionsstabilität. Aufgrund dieser Eigenschaften eignet sich Siliciumcarbid hervorragend als Konstruktionswerkstoff. Es ist beständig gegen Korrosion, Abrieb und Erosion und widersteht auch Reibungsverschleiß. Bauteile werden beispielsweise in Chemieanlagen, Walzwerken, Expandern und Extrudern oder als Düsen eingesetzt.
„Die Varianten SSiC (gesintertes Siliciumcarbid) und SiSiC (Silicium-infiltriertes Siliciumcarbid) haben sich etabliert. Letztere eignet sich besonders für die Herstellung komplexer Bauteile in großen Stückzahlen.“
Siliziumkarbid ist toxikologisch unbedenklich und kann in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden. Ein weiteres typisches Anwendungsgebiet für Siliziumkarbid-Komponenten ist die dynamische Dichtungstechnik mit Gleitlagern und Gleitringdichtungen, beispielsweise in Pumpen und Antriebssystemen. Im Vergleich zu Metallen ermöglicht Siliziumkarbid äußerst wirtschaftliche Lösungen mit längerer Werkzeugstandzeit bei der Verwendung mit aggressiven Hochtemperaturmedien. Siliziumkarbid-Keramiken eignen sich zudem ideal für den Einsatz unter anspruchsvollen Bedingungen in der Ballistik, der chemischen Produktion, der Energietechnik, der Papierherstellung und als Komponenten für Rohrleitungssysteme.
Reaktionsgebundenes Siliciumcarbid, auch bekannt als siliziumisiertes Siliciumcarbid oder SiSiC, ist eine Art von Siliciumcarbid, das durch eine chemische Reaktion zwischen porösem Kohlenstoff oder Graphit mit geschmolzenem Silicium hergestellt wird. Aufgrund der verbleibenden Siliciumspuren wird reaktionsgebundenes Siliciumcarbid oft als siliziumisiertes Siliciumcarbid oder mit der Abkürzung SiSiC bezeichnet.
Wird reines Siliciumcarbid durch Sintern von Siliciumcarbidpulver hergestellt, enthält es üblicherweise Spuren von sogenannten Sinterhilfsmitteln. Diese werden zugesetzt, um den Sinterprozess durch niedrigere Sintertemperaturen zu unterstützen. Diese Art von Siliciumcarbid wird oft als gesintertes Siliciumcarbid oder kurz SSiC bezeichnet.
Das Siliciumcarbidpulver wird aus Siliciumcarbid gewonnen, das wie im Artikel Siliciumcarbid beschrieben hergestellt wird.
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Veröffentlichungsdatum: 12. November 2018
